Digitalisierung im Messebau: Die Stille Revolution für Aussteller
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Carina Gottschalk : Samstag, 23. November 2019
Das Erstellen eines erfolgreichen Grafik-Konzeptes ist ein enorm wichtiger Bestandteil vom Messedesign. Durch die Grafik wird oftmals das Interesse des potenziellen Besuchers geweckt und die Botschaft des Messestandes vermittelt. Sie können durch Möbel und Wände Ihren Stand eher informativ oder einladend wirken lassen. Wird das jedoch von der Grafik nicht unterstützt, zerstört dies schnell Ihr Konzept. Damit Grafik-Konzept und Messestand-Konzept sich unterstützen und zusammen wirken, sollten Sie dringend einige Punkte beachten.
Die grundlegenden Richtlinien für Gestaltung, wie die Wirkung von Farben und Formen gelten selbstverständlich für Messewände genauso wie für andere Informationsmedien. Man sollte jedoch nie die Größe einer Wand unterschätzen. Was auf einem Poster funktioniert, muss nicht auf einer 4 m Wand funktionieren. Ein guter Wegweiser hier:
Stehen Ihre Kunden direkt vor der Wand, so wird er sich keinen Text ansehen, wofür man sich den Nacken verrenken muss. Der Text auf solchen Wänden sollte nicht zu groß gewählt sein, damit ein Satz noch schnell zu erfassen ist. Bei weiter entfernten Wänden (wie beispielsweise einer Abhängung) darf der Text dementsprechend nicht zu klein werden.
Sollten Sie sich bei der Gestaltung der Wände unsicher fühlen, hilft es oftmals die Grafiken im 3D-Rendering des Standes einzusetzen. So können Sie sich ein besseres Bild machen, wie die Grafiken zusammen mit Messemöbel wirken und ob der Betrachtungswinkel zu wichtigen Bestandteilen passend ist.
Einen hohen Wert bei der Gestaltung rund um eine Firma hat die Wiedererkennbarkeit. Ob im Web, auf Briefpapier oder den Visitenkarten soll Ihre Marke direkt erkennbar sein. Dies darf auch beim Messestand nicht zu kurz kommen. Sollten Ihre Kunden Sie auf einer Messe suchen, schauen diese nicht nur nach Ihrem Logo, sondern oftmals auch nach Ihren Farben oder den gewohnten Designs. Eine zu starke Abweichung der Gestaltung, könnte dazu führen, dass sie übersehen werden oder Kunden verwirrt werden.
Es gibt natürlich einige Optionen, Eyecatcher auf Ihrem Stand zu platzieren, die nicht grafisch sind. Abhängig von den vor Ort gegebenen Möglichkeiten und Ihrem Budget ist dies aber eine gute Möglichkeit, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Große Bilder, gegebenenfalls hinterleuchtet und vom Messestandbau richtig in Szene gesetzt, können Ihren Messestand sehr gut zur Geltung kommen lassen. Achten Sie jedoch dringend bei der Auswahl der Bilder auf deren Auflösung. Im Zweifelsfall ist auch hier ein guter Weg, frühzeitig beim Messebauer nachzufragen, ob diese in der gewünschten Größe noch funktionieren.
Wenn potenzielle Neukunden an Ihren Messestand kommen, ist es von Vorteil, wenn diese möglichst schnell wissen, was Ihre Firma macht. Dabei ist es oft nicht ratsam, einen längeren Text zu verfassen. Der Betrachter wird diesen Text höchstwahrscheinlich nicht lesen, wenn er nicht weiß, ob Sie überhaupt zu Ihm passen. Dementsprechend ist es ratsam, kurz und prägnant darzustellen, worum es bei Ihnen geht. Diese Information sollte gut zu finden sein und muss nicht Ihre gesamten Möglichkeiten darstellen. Sollten Sie auf eine Messe gehen, wo Sie hauptsächlich Stammkunden erwarten, kann man darüber nachdenken, diese Information zu vernachlässigen.
Versuchen Sie nicht auf jeder Wand möglichst viel darzustellen. Auf Messen herrscht eine allgemeine Flut an optischen Eindrücken. Dem Auge eine Möglichkeit zu geben, sich ausruhen zu können, könnte Ihren Messestand zu einer beruhigenden Oase inmitten des Messe-Chaos werden lassen. Das Nutzen von ruhigen Flächen verstärkt die Wirkung der Grafiken und wirken deutlich angenehmer und einladender. Des Öfteren sieht man Stände auf Messen, auf denen Aussteller versucht haben, ihre komplette Produktpalette auf einer Wand darzustellen. Die Intuition dahinter ist nachvollziehbar, jedoch wirken diese Wände auf den Betrachter selten ruhig und klar. Man riskiert, dass der Kunde sich erschlagen fühlt und mit dem Lesen gar nicht erst anfangen will. Nutzen Sie Ihre Wände zum Interesse wecken. Informieren Sie den Betrachter worum es geht und wecken Sie das Interesse, mehr zu erfahren. Dann fängt dieser im Bestfall ein Gespräch mit dem Standpersonal an, wo er alle für Ihn interessanten Informationen bekommt.
Eine Ergänzung dazu ist die Verwendung von Prospektständern. Stellen Sie mehrere Prospekte aus, dann kann der Kunde sich das für ihn interessante Thema greifen und wesentlich angenehmer auf der Hand lesen. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass er das Prospekt einsteckt und später Ihre Kontaktdaten hat.
Bei der Erstellung Ihres Standkonzeptes sollten Sie entscheiden, wie Sie auftreten möchten. Soll ein Messestand beispielsweise zum Verweilen motivieren und einladend aussehen, erschaffen Sie eine bequeme Zusammenstellung aus Messemöbel mit gemütlicher Atmosphäre. Oder möchten Sie Ihre Produkte in den Vordergrund stellen und Informationen vermitteln? Bedenken Sie das gewählte Konzept auch bei der Erstellung der Grafiken. Bei einem lobbyartigem Design viele Produktinformationen auf eine Wand zu bringen, durchbricht Ihr Konzept und lässt den Messestand weniger gut wirken. Es ist hilfreich für eine gute grafische Gestaltung, die Aussage des Messestandes nicht aus den Augen zu lassen.
Die Schwierigkeiten bei der Gestaltung von Messewänden sind nicht zu unterschätzen. Bei der Wahl einer Agentur sollte man schauen, ob diese Erfahrung mit der Gestaltung von Messeständen hat. Lassen Sie sich ausführlich von Ihrem Messebauer informieren bezüglich der Voraussetzungen für Druckdaten.
Die Grafikgestaltung von Messeständen hängt stark mit dem Konzept des Standes zusammen. Lassen Sie die Grafik dieses unterstützen und wecken Sie den Wunsch des Betrachters stehen zu bleiben und ein Gespräch anzufangen.
Bedenken Sie die Dimensionen von Wänden und den Unterschied in der Betrachtung zu anderen Medien.
Bleiben sie wiedererkennbar und nutzen Sie die Design-Bestandteile Ihrer Firma.
Grafik muss nicht zwingend als Informationsträger genutzt werden, ein Interesse zu wecken, ist oft effektiver.
Man muss auf einem Blick Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung erkennen. Kein Kunde möchte etwas herausfinden müssen.
Zu lange Texte motivieren nicht zum Lesen. Hier greift das Motto: „Keep it short and simple”.
Bei der Wahl von Bildern ist deren Auflösung ein entscheidender Punkt.
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