Digitalisierung im Messebau: Die Stille Revolution für Aussteller
Die Luft auf einer Messe ist voller Spannung: Menschen strömen durch die Hallen, laute Gespräche, glänzende Stände, Produkte im Rampenlicht – es ist...
4 minute gelesen
Michelle Vollrath : Dienstag, 10. Dezember 2019
Sehen wir der Realität ins Auge: Wer mit eher kleinerem Budget eine Messe plant, kann damit das Rad nicht neu erfinden. Auch wenn das Geld nicht für einzigartige, architektonische Installationen reicht, muss Ihr Auftritt nicht langweilig sein und den Nachbarständen gleichen wie ein Ei dem anderen. Einige simple Tricks, um Ihren Messestand mit geringem Aufwand zu individualisieren verrät Ihnen der nachfolgende Blogbeitrag.
Um Bodenbelag kommen Sie in den seltensten Fällen herum (die Ausnahme bilden einige Kongress-Orte mit eigenem Boden, wo nur noch die eigenen Komponenten, z.B. Roll-Ups aufgestellt werden müssen). Teppich ist dabei eine gute und günstige Option. Viele Aussteller setzen hier auf klassische Grautöne. Sie haben in Ihrem CI eine Akzentfarbe? Vielleicht können Sie diese als Teppichfarbe einsetzen. Den Teppich müssen Sie eh kaufen – welche Farbe dieser hat, spielt preislich keine Rolle.
Lassen Sie sich von Ihrem Messebauer Teppichmuster zuschicken, um diese mit Ihrer CI-Farbe abzugleichen oder lassen Sie ihm eins Ihrer Druckerzeugnisse zukommen zwecks Farbabgleich (da die meisten Computermonitore nicht kalibriert sind, wirken Farben auf jedem Bildschirm anders. Daran sollte man sich also besser nicht orientieren). Die Palette an erhältlichen Teppichfarben ist groß und kleinere Farbunterschiede „gucken“ sich auf dem Stand weg (der Teppich wirkt ja auch anders, je nach Lichteinfall und Verlege-Richtung). Aber: Wenn Sie das Gefühl haben, keines der Farbmuster nähert sich an Ihr CI an, nehmen Sie lieber eine neutrale Farbe. Falls Sie unsicher sind, fragen Sie Ihren Messebauer nach Rat. Falls Sie sich für farbigen Teppich entscheiden, achten Sie bei den Grafiken für die Wände darauf, dass Ihre CI-Farbe nicht an den Teppich angrenzt. Der Farbton des Teppichs wird nie zu 100% getroffen sein. Was aber nur auffällt, wenn Ihre CI-Farbe z.B. die „Fußleisten-Streifen“ gestalten und direkt neben den Bodenbelag sitzen.
Farbiger Teppich wirkt besonders gut, wenn die Messestandgestaltung ansonsten schlicht ausfällt. Mit zu vielen, mehrfarbigen, großen Wandgrafiken kann der Gesamteindruck sonst schnell unruhig werden. Besonders knallige Farben kommen mit großen weißen oder schwarzen Wandflächen am besten zur Geltung.
Links: Der leichte Farbunterschied des Teppichs wird durch die farbige „Fußleiste“ hervorgehoben. Rechts: Die Teppichfarbe ist die gleiche wie links, durch den Abstand zum Logo ist optisch jedoch kein Farbunterschied zum Logo auszumachen.
Falls Sie sich z.B. eher eine Holzoptik wünschen, ist natürlich PVC-Boden eine günstige Alternative zu echtem Laminat. Für individuelle Botschaften auf dem Boden gibt es Anbieter, die PVC-Böden vollflächig bedrucken, aber das ist natürlich sehr teuer. Eine günstige Alternative wäre das Aufbringen von Folienaufklebern auf den PVC, um Akzente zu setzen. Zu großflächig sollte man die Folierungen aber nicht planen – blasenfreies aufbringen ist eine zeitaufwändige Arbeit. Aber Icons, Pfeile oder Schlagworte sind einfach aufgeklebt und ein Hingucker. Sprechen Sie mit Ihrem Messebauer, ob er widerstandsfähige Folien anbieten kann und besprechen Sie die Position der Folierungen. Beispielsweise sollte unter einem Stuhl mit Rollen keine Folierung eingesetzt werden, da selbst die robusteste Folie dort vermutlich leiden wird.
Wie den Boden, können Sie natürlich auch Mietmöbel mit Folie zu „Ihren“ Möbeln machen. Natürlich sollte der Messebauer bzw. das Aufbauteam vor Ort nur rückstandslos zu entfernende Folien einsetzen. Viele Mietmöbel, wie z.B. Theken, sind bereits so angelegt, dass Sie Flächen für individuelle Gestaltung haben. Hierzu ein umfangreicher Blogartikel mit dem Titel: Möbel für Messestand kaufen vs. mieten.
Die Vorteile von mit Textil bespannten Messebausystemen gegenüber von konventionellem Messestandbau in Holz, sind ein Kapitel für sich. An dieser Stelle sei gesagt: Textilwände können vollflächig durch Sie gestaltet und gedruckt werden; mit Ihren Motiven und Farben, ohne dass sich der Zeitaufwand beim Standaufbau erhöht. Je größer ein Motiv bei konventionellem Messestandbau ist, desto länger benötigt man, um es aufzubringen. Das Einspannen einer Textilgrafik geht immer gleich schnell und unkompliziert.
Finden Sie im folgenden Blogartikel "6 Tipps für ein gelungenes Grafikdesign auf Messeständen" weitere Informationen.
Beleuchtete Elemente sind immer ein Eyecatcher. Illuminierte Standkanten oder 3D-Logos sehen toll aus – sind aber leider Sonderbauten und können ganz schön ins Geld gehen.
Fragen Sie Ihren Messebauer stattdessen nach beleuchteten Theken oder Vitrinen zur Miete, bei denen sich die Lichtfarbe (am besten stufenlos) einstellen lässt. Mit verschiedenfarbig beleuchteten Vitrinen können Sie auch leicht Exponate verschiedener Produktlinien oder Sub-Brands auf dem Stand gliedern.
Abhängungen von der Hallendecke sind leider immer mit einigen Mehrkosten verbunden, da die Hallendecke dazu entsprechend seitens des Messeriggers vorbereitet werden muss. Auch das Bauteam des Messestandes braucht seine Zeit, die Traversenstrecken zu montieren und z.B. Banner/Blenden daran zu montieren.
Eine günstige Alternative, um von Weitem auf sich aufmerksam zu machen, sind einzelne, überhöhte Wände oder der Bau eines Turms, der dann mit Ihrem Logo versehen ist.
Falls Sie auf Abhängungen von der Decke nicht verzichten wollen, überlegen Sie, wie diese ökonomischer gestaltet werden können. Ein umlaufendes Banner ist immer nur für eine fest definierte Standgrundfläche zu gebrauchen und schwer wiedereinzusetzen. Wenn Sie mehrere Messeauftritte haben, lohnt sich z.B. die einmalige Anschaffung eines Deckenwürfels, der bei jeder Standdimension passt. Wenn dieser Deckenwürfel dann noch aus einem Aluminiumgestell mit Stoffbespannung besteht, hält sich auch der Platz der Aufbewahrung bei Ihnen oder Ihrem Messebauer, und damit die Kosten, in Grenzen.
Falls Sie physische Produkte mit auf die Veranstaltung bringen sind diese natürlich der beste Eyecatcher auf Ihrem Stand und gibt es so kein zweites Mal. Große Exponate erhalten klassischerweise ein Podest, kleinere werden in Vitrinen ausgestellt. Doch „thinking outside the box“ lohnt sich: Vielleicht lässt sich mit Ihren Exponaten eine spannendere Gestaltung umsetzen? Kleinere Elemente sich zu einem großen, eigenen Gestaltungselement summieren? Oder das Produkt andeutungsweise in seinem späteren Einsatzumfeld darstellen? Ihre Exponate verursachen bei Ihnen keine Mehrkosten, vielleicht finden Sie, gemeinsam mit Ihrem Messebauer, eine unkonventionelle Form der Produktpräsentation, die die Blicke auf sich zieht.
Falls die Leistung Ihres Unternehmens nicht physisch präsentiert werden kann, kann sich die Anschaffung eines Hinguckers lohnen, der je nach Veranstaltung anders positioniert und inszeniert werden kann. Besonders praktisch ist dann, wenn dieses Element noch einen Mehrnutzen hat und z.B. als Workstation, Monitorständer oder Bar fungiert. Je öfter ein Eyecatcher eingesetzt werden kann, desto niedriger sind die Kosten pro Veranstaltung dafür.
Schon mit kleinen Kniffen lässt sich die Gestaltung eines Messestandes kosteneffizient und doch wirkungsvoll beeinflussen. Vielleicht haben Sie die oben genannten Tipps ja schon inspiriert und Sie haben neue Ideen für Ihre nächste Veranstaltung? Sprechen Sie Ihren Messebauer darauf an und entwickeln Sie gemeinsam einen Messestand, in dem sich ihr Unternehmen widerspiegelt.
Die Luft auf einer Messe ist voller Spannung: Menschen strömen durch die Hallen, laute Gespräche, glänzende Stände, Produkte im Rampenlicht – es ist...
Flexibilität für jeden Anlass Die Messebranche hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, und dies nicht ohne Grund. Unternehmen stehen vor der...
Storytelling ist mehr als nur ein Schlagwort im Marketing – es ist eine mächtige Strategie, die es Marken ermöglicht, auf emotionale und bleibende...