Digitalisierung im Messebau: Die Stille Revolution für Aussteller
Die Luft auf einer Messe ist voller Spannung: Menschen strömen durch die Hallen, laute Gespräche, glänzende Stände, Produkte im Rampenlicht – es ist...
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Carina Gottschalk : Mittwoch, 15. Januar 2020
Update: 27.10.2022
Wenn man mehrere Messen im Jahr besuchen möchte, wird häufig auf Messestände mit Stecksystem zurückgegriffen. Leider geht dabei der Individualbau unter, da das Budget es nicht zulässt für jeden Messebesuch einen neuen Messestand zu produzieren. Es ist allerdings möglich auch individuelle Messestände so zu planen, dass diese mehrfach einsetzbar sind. Durch ein paar Kniffe bei der Messeplanung können die Systeme an verschiedene Standflächen angepasst werden. Das spart Messebudget bei den Produktionskosten, erleichtert die Planung und Sie erreichen dennoch einen hohen Designanspruch. Die niedrigeren Kosten eines Stecksystemstandes lassen sich zwar durch diese Planung nicht erreichen, jedoch kann man durch die Wiederverwendung von Elementen bei den Investitionen sparen und sich von den Massen an Systemständen auf einer Messe abheben.
Dieser Lösungsansatz wird dann interessant für Sie, wenn Sie vor folgende Situation gestellt werden:
Sie möchten mehrfach im Jahr mit ähnlich großen Standflächen Messen oder Kongresse besuchen
Das Konzept Ihres Standes soll über einen längeren Zeitraum ähnlich bis gleich bleiben
Ihre Grafik ändert sich nicht mit jedem Messeauftritt (z.B. Produkte auf einer Wand)
Es ist gut zu wissen, ob die Messen, die sie besuchen möchten, Rücksicht auf Ihre gewünschten Standmaße nehmen
Ein Beispiel für das beschriebene Messekonzept zeigt das folgende Bild:
Die Lösung hier: Der Stand ist als Reihen-, Kopf,- und Eckstand einsetzbar. Die Messewände lassen sich austauschen, können weggelassen und anders positioniert werden. Dadurch hat der Aussteller mehr Möglichkeiten, sich einer Standfläche anzupassen und den Messestand somit mehrmals einzusetzen. Durch das Verwenden von textilen Messegrafiken lassen sich diese kostengünstig einlagern oder austauschen. Die einzelnen Teile der Holzkonstruktion lassen sich austauschen und können teils auch ausgelassen werden, was ebenfalls verschiedene Bauhöhen zulässt.
Eine weitere Möglichkeit bietet das Verwenden von qualitativen Einzelelementen, die durch wandelbare Elemente unterstützt werden. Der Turm auf den folgenden Bildern wird als Messekabine genutzt und ist in der Höhe anpassbar. Er lässt sich an jeder beliebigen Position des Messestandes einsetzen, wodurch er auf verschiedenste Standflächen passt. Es wurde ein Eyecatcher geschaffen, der die Designqualität und Wertigkeit des Standes rapide anhebt.
Natürlich sind dies nicht die einzigen Möglichkeiten der Umsetzung von mehrfach einsetzbaren Messeständen. Sollten Sie Interesse haben mit mehr als nur einem Systemstand aufzutreten, jedoch nicht für jede Messe ein neues Standkonzept entwickeln möchten, ist das eine effektive Art der Planung.
Eine hohe Anzahl an Wandteilen lässt vielfältige Möglichkeiten zu, wirkt allerdings nicht so elegant wie eine durchgehende große Wand. Eine solche Aufteilung ist zwar praktisch, erinnert jedoch auch an einen Systemstand. Sollten diese Einzelwände dann noch zu unterschiedliche Grafiken haben verliert das Gesamtbild an Ruhe und Aussagekraft. Eine der goldenen Regeln im Design: „Keep it short and simple“ ist hier ein guter Wegweiser.
Sie sollten beachten, dass im Gegensatz zu einmal verwendeten Messeständen, Lagerkosten für die Materialien und Messemöbel anfallen, die Sie wiederverwenden möchten. Dieser Nachteil lässt sich etwas vermindern durch das Nutzen von Mietmobiliar und Textilgrafiken. Mietmobiliar wird nicht auf Ihre Kosten eingelagert und Textilgrafiken für Messewände sind platzsparend in der Lagerung. Einen hilfreichen Beitrag über das Mieten von Möbeln für Messestände können Sie hier finden: Messemöbel kaufen vs. mieten. Das Wiederverwenden der Standbestandteile setzt natürlich auch voraus, dass sie ein konstantes Standkonzept haben. Änderungen der Standaussage sind schwierig und ziehen Neuproduktionen mit sich. Dies reduziert die Möglichkeiten Ihr Design zu ändern, da es sie an bereits existierende Elemente bindet. Zuletzt sollten Sie auch beachten, dass gerade durch das andauernde Auf- und Abbauen natürlich auch Gebrauchsspuren nicht zu vermeiden sind. So sollte man auch mit der Neuproduktion mancher Teile nach längerem Einsatz rechnen.
Der wohl größte Nachteil gegenüber Stecksystemständen sind die höheren Kosten. Das Verwenden von hochwertigerem Material, wie die Holzkonstruktionen der beiden oberen Beispiele geht bei der Produktion natürlich auf das Messebudget. Der Aufbau und Transport sowie die Vorbereitung bei der Messeplanung sind ebenfalls etwas aufwendiger, was zu höheren Kosten führt.
Die Vorteile sind ähnlich denen der Systemstände. So reduzieren sich die Investitionskosten ab dem zweiten Aufbau stark, denn Sie können auf bereits produzierte Teile zurückgreifen. Dies ermöglicht mehr Budget in eine eventuelle Ausarbeitung und Ergänzung zu investieren. Die erweiterten Elemente lassen Ihnen dann natürlich noch mehr Möglichkeiten. Durch das konstante Design eines solchen Messestandes erhöhen Sie den Wiedererkennungswert Ihrer Firma auf Messen und Sie werden leichter von Ihren Kunden erkannt. Es ist möglich eine wesentlich höhere Designqualität zu erreichen als bei regulären Stecksystemen. So können Sie wie in den Beispielen oben mit qualitativen Holzelementen Eyecatcher erschaffen und mit einer höheren Wertigkeit im Auftreten überzeugen. Durch die Individualisierung Ihres Standes heben Sie sich von der Umgebung ab und bleiben leichter im Gedächtnis Ihrer potenziellen Kunden. Ein sehr angenehmes Extra, ist die Erleichterung der Planung eines Messebesuchs. So muss man nicht mehr vom Grundstein auf planen, sondern hat bereits eine Grundlage, auf der man aufbauen kann. Dies verschafft mehr Zeit für die Detailplanung und vermindert den Zeitdruck. Ein großer Punkt in der heutigen Zeit ist auch das Thema Nachhaltigkeit. Der ressourcenschonende Umgang mit Materialien sollte ein gemeinsames Ziel von uns allen sein. Wiederverwendung ist hier ein großes Gut und schont letztendlich auch unsere Umwelt.
Höhere Kosten als bei Stecksystemen
Zusätzliche Kosten für die Einlagerung des Materials
Weniger Möglichkeiten im Design
Unvermeidbare Gebrauchsspuren bei längerem Einsatz
Reduzierung der Investitionskosten durch Wiederverwendung
Wiedererkennbarkeit durch ähnliches Auftreten
Wesentlich höhere Designqualität als bei Stecksystemen
Einfachere Planung bei Messebesuchen
Verbesserte Nachhaltigkeit durch Wiederverwendung des Materials
Ausbauen und erweitern ermöglicht vielfältige Möglichkeiten
Überlegen Sie, ob Ihre zukünftige Planung zu Messebesuchen die Voraussetzungen erfüllt und es Sinn macht mit diesem Konzept zu starten. Lassen Sie sich von Ihrem Messebauer beraten, welche Bauweisen effektiv wären, und ob solch ein Prinzip sich für Sie rentieren könnte.
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