Lagerung von Exponaten: Messebauer vs. eigenes Unternehmen
Als Eventmanager oder Verantwortlicher für Messeauftritte Ihres Unternehmens kennen Sie sich am besten mit den Herausforderungen der Event- und...
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Dr. Christian Coppeneur-Guelz : Freitag, 31. Januar 2020
Im Bereich der Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen geht es neben der Sortiments-, Qualitäts-, Mengen- und Preisentscheidung auch um die Lieferantenentscheidung. Durch die Optimierung dieser Entscheidung gelingt es Betrieben den Unternehmenserfolg zu verbessern. Im folgenden Blogbeitrag möchte ich Ihnen die drei Vorteile und auch die Risiken des Single Sourcing im Messebau näherbringen.
Im Bereich des Lieferantenmanagements wird grundsätzlich eine Make-or-Buy-Entscheidung getroffen. Sofern Unternehmen Produkte und Dienstleistungen über externe Dienstleister beziehen, muss man entscheiden, ob man diese von nur einem einzelnen Partner (Single Sourcing) oder von mehreren Partnern (Dual- oder Multi-Sourcing) erwerben möchte.
Messebaudienstleistungen werden oft von Unternehmen an Fachbetriebe ausgelagert. Der Fachbetrieb (z.B. Messebauer) konzipiert und realisiert dann die entsprechenden Projekte. Wenn Sie sich für nur einen Messebauer entscheiden, so haben Sie einen Preferred-Partner gewählt, bei dem Sie alle Dienstleistungen aus diesem Bereich beziehen.
Zu Beginn einer Geschäftsbeziehung müssen Schnittstellen und Prozesse definiert werden. Sind diese einmal implementiert, so müssen alle neuen Stakeholder diese verinnerlichen. Gerade zu Beginn starten Projekte manchmal etwas holprig. Umso länger man jedoch mit den gleichen Messebauunternehmen und dessen Mitarbeitern arbeitet, umso besser und reibungsloser funktioniert die Zusammenarbeit. Das liegt an folgenden Punkten:
Aufbau von Routine
Stetige Prozessverbesserung
Hinfällige Recherche aufgrund von bereits bekanntem Know-How
Schnellere Etablierung neuer Produkte und Dienstleistungen
Geringerer Abstimmungsaufwand bei Projekten
Geringere Verhandlungsaufwendungen dank Rahmenverträgen
Einfachere Erkennung und Umsetzung von Optimierungspotenzialen
Kürzere Kommunikationswege zwischen den Stakeholdern
Nutzung von Schnittstellen zum Dienstleister
Keine Insellösungen
Einer der größten Vorteile von Single Sourcing ist die Möglichkeit der Kostenreduzierung. Mit nur einem Messebauer können direkte und indirekte Kosten reduziert werden. Als direkte Kosten klassifizieren wir die Einkaufspreise. Bei einer größeren Abnahmemenge oder einem größeren und langfristigen Verkaufsvolumen ist der Lieferant oftmals bereit einen direkten Rabatt auf die Verkaufspreise oder ein Kick-Back zu gewähren. Dies ist dann bei jeder Verkaufsrechnung oder am Jahresende durch einen Rückzahlungsbetrag spürbar.
Oftmals werden für eine Messe der Messestand und das Messezubehör von unterschiedlichen Stakeholdern wie Messebauer, Werbemittelhändler, Druckerei und Caterer geliefert. Jeder Stakeholder hat dabei Lager- und Logistikkosten, die er seinem Kunden berechnet. Insofern der gewählte Messebauer den gesamten Messeservice aus einer Hand anbieten kann, wirkt sich auch diese Kostenreduktion positiv auf den Unternehmensertrag aus. Sinnig kann es auch sein, dass die Lagerung und Logistik vom Werbemittellieferanten getrennt ist. Dies ist der Fall, wenn der Messebauer die Materialien unabhängig lagert und der Einkauf dort erfolgen kann, wo es am günstigsten ist.
Viele Unternehmen sind so groß, dass bei der Planung eines Messeauftritts die verschiedenen Abteilungen nicht miteinander kommunizieren und somit Synergien ungenutzt bleiben. Dies führt dazu, dass z.B. die gleichen Werbemittel bei unterschiedlichen Produzenten bestellt werden. Durch das Lagern bei nur einem Messebauer fällt bei der Analyse auf, dass man durch eine größere Abnahmemenge bei nur einem Hersteller die Anschaffungskosten reduzieren kann. Zudem können Marketingmaterialien (Grafiken, Systeme etc.) bereichsübergreifend genutzt werden. Dies hat zur Folge, dass auch nur noch so viele Grafiken gekauft werden, wie gleichzeitig und unternehmensweit im Einsatz sind. Wie Werbemittelhandling auch entspannt geht, haben wir Ihnen in einem anderen Blogartikel gezeigt.
Jeder Marketingverantwortlicher wünscht sich nach außen ein gleiches Auftreten für das Unternehmen. Dies gilt besonders in der Messebranche. Alle Messestände sollen, egal ob sie groß, klein oder mobil sind, einen Wiedererkennungswert aufweisen. Die meisten Unternehmen scheitern jedoch genau daran. Sie engagieren einen Messebauer für wichtige Imagemessen und einen Messebauer, der kleinere Stände auf z.B. Kongressen, HR-Events oder Händlermessen baut.
Oder das Unternehmen baut diese Stände sogar selbst auf und erwirbt diese bei einer „Displaybude“. Jeder Anbieter von Messeständen, modularen Ständen oder Displays vertreibt dabei jedoch teils eigene, aber meist unterschiedliche Systeme. Von einem gleichen Markenauftritt kann dann nicht mehr die Rede sein. Mit einem strategischen Partner, der es beherrscht, große und kleine Messestände zu realisieren, wird auch diese Herausforderung gelöst. Wird das gleiche Markenbild immer und wieder bei Interessenten und Kunden wahrgenommen, so bleibt die Marke im Gedächtnis und wir können uns über Werbemuster unterhalten, die einen positiven Effekt auf Ihre Leadgewinnung haben. Letztendlich ist es das Ziel einer jeden Messe, möglichst viele kostenoptimierte, neue und wertvolle Leads und Anfragen zu genieren und somit den Unternehmensertrag zu erhöhen.
Single Sourcing kann neben den oben aufgeführten positiven Effekten auch Risiken umfassen. Beim Single Sourcing begeben Sie sich in die Abhängigkeit eines einzelnen Lieferanten. Insofern dieser nicht solvent ist, kann es zu Lieferengpässen oder im schlimmsten Fall zum Totalausfall bei einer Insolvenz kommen. Außerdem liegen manche Produkte und Dienstleistungen nicht innerhalb der Kernkompetenz des Dienstleisters, wodurch höhere Kosten bei niedrigerer Qualität beim Erwerb entstehen können.
Bei der Wahl der Beschaffungsstrategie hinsichtlich einem Single Sourcing oder einem Multi Sourcing im Messebau müssen verschiedene Aspekte abgewogen werden. Der Vorteil im Single Sourcing liegt im Festigen einer langfristigen und nachhaltigen Geschäftsbeziehung, in der Prozesse ständig optimiert werden. Dies wiederum führt zu einem harmonischen Miteinander und reduziert zugleich die Kosten und auch den Outcome bzw. die Zufriedenheit bei Mitarbeitern, Kunden und Interessenten. Die Folge daraus: Ertragserhöhung durch Kostenoptimierung.
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